Algerien, Immidir &ndash ein Reisebericht

26.12.2009 — Oued Adror – Oued Ouarsamet

Wie üblich frühstücken wir auch heute wieder rund um den Sonnenaufgang und brechen kurz danach zur Vormittagsetappe auf. Unser Weg führt uns zunächst stromabwärts durch das Oued und verläuft unspektakulär. Bereits nach relativ kurzer Zeit erreichen wir den Platz für die heutige Mittagsrast, gehen zuvor aber noch rund eine halbe Stunde stromabwärts, um eine weitere Grotte zu besichtigen, diesmal mit Felsgravuren an den Wänden. Dazu müssen einige Auf- und Abstiege in die Seitenwände des Oueds bewältigt werden, da der Weg über den Talboden von Gueltas und Felsen versperrt ist. Die Grotte selbst liegt in der prallen Mittagssonne; der Aufenthalt darin ist beinahe unerträglich heiss und Fotografieren durch die Lichtverhältnisse kaum möglich, weshalb wir den Ort auch bald verlassen und uns in der näheren Umgebung ein wenig ausrasten. Einige Gueltas laden wieder zum Waschen ein, mit etwas harmloser Kletterei erreiche ich ein ganz besonders malerisch gelegenes Wasserloch, das – wie schon jenes vor einigen Tagen – den weiteren Weg blockiert.

Am Rückweg zum Rest der Gruppe begegne ich W., der sich ein kleines, abgeschiedenes Wasserloch zur Wäsche ausgesucht hat, darin aber leider auf dem glitschigen Schlamm ausgerutscht ist. Er kann mit dem rechten Bein nur unter Schmerzen auftreten – damit wird der Rückweg zum Lagerplatz für ihn zur Qual. Als er gemeinsam mit Sylvia endlich den Rastplatz erreicht, sind wir anderen schon beinahe mit dem Essen fertig. Bedingt durch diesen Unglücksfall ändern wir das Programm des restlichen Tages, kürzen die Mittagsrast deutlich und brechen schon früh zur Nachmittagsetappe auf, um vor dem Einbruch der Dunkelheit noch sicher den Platz für unser Nachtlager zu erreichen.

Obwohl wir uns bereits im Oued Ouarsamet befinden, in dem wir dann auch später übernachten werden, müssen wir zuvor noch einen weiten Umweg über das Plateau des Immidir machen, da der direkte Weg durch Felsen und mit Wasser gefüllte Gueltas versperrt ist. Die Landschaft ist auf diesem Abschnitt vollkommen kahl und vegetationslos – eine weitläufige Hochebene, die lediglich aus schwarzen Steinen unterschiedlicher Größe, sowie ein wenig Sand besteht. Endlich erblicken wir in der Ferne wieder das Oued und sehen dort, tief unter uns, auch unsere Kamele, die bereits am Platz für das Nachtlager angekommen sind. Nach dem Abstieg vom Plateau in das Oued erreichen wir dann ebenfalls rasch den Lagerplatz, sehen uns aber zuvor wieder einmal eine in der Nähe gelegene Grotte mit Felsmalereien an.